Beste Freunde oder der ganz normale Wahnsinn Endre Lund Eriksen. Aus dem Norweg. von Maike Dörries

Was tun, wenn die Eltern sich so verhalten, dass das Jugendamt aufmerksam wird? Terje und Jim nehmen die Sache selber in die Hand und schaffen es, sich auch noch intensiv mit dem Thema "Mädchen" in Theorie und Praxis zu befassen. Ab 12. (Ursula Führer)

Rez.: Der Folgeband von "Beste Freunde, kapiert!". Der lesenswerte 1. Band (BA 10/04) war in Norwegen erfolgreich und wurde verfilmt. Die beiden ungleichen Freunde Terje und Jim, demnächst Schüler der 8. Klasse, stützen sich gegenseitig, da ihre familiäre Situation äußerst prekär ist. Terjes Vater hat Alkoholprobleme und das Jugendamt hat ein Auge auf die beiden geworfen, Jims Mutter ist durch ihre Panikattacken sozial isoliert. Die beiden haben die Verantwortung für ihre hilflosen Eltern übernommen, sie tricksen das Jugendamt aus, indem sie sie zusammenführen, um eine normale Familiensituation vorzutäuschen. Für Vater und Mutter ist das eine positive Herausforderung; dass daraus etwas Ernstes wird, das haben die Jungen nicht erwartet. Ein weiteres Thema sind die "Mädchen". Der Plot hat etwas Schrilles, Assoziationen zu einem "Sozialcomic" stellen sich ein. Das Buch ist witzig, voller Situationskomik, etwas für Jungen. Der Ernst schimmert zwar durch, aber so spannend wie geschildert ist das Leben im "Prekariat" für die Betroffenen eben doch nicht. Empfohlen für alle Bibliotheken. (Ursula Führer)